Warum?

Tanztherapie ist eine körperorientierte Form der Psychotherapie mit tiefen-psychologischem Hintergrund, die sich die uralte Heilkraft des Tanzes zunutze macht.Es ist ein Verfahren, das den Menschen als Ganzheit von Körper-Geist-Seele betrachtet und die Selbstheilungskräfte mobilisiert. Der Fokus wird sowohl auf die bewussten, als auch auf die unbewussten Bewegungen des Körpers gerichtet. Als diagnostisches Mittel dient die Bewegungsanalyse nach Rudolf von Laban. Die Therapeutin nimmt wahr, wie sich ein Mensch bewegungsmäßig in Bezug auf Koordination, Raum, Zeit und Energie organisiert. Gezielte Interventionen auf der Bewegungsebene ermöglichen die Wahrnehmung und das bewusste Erleben der individuellen Körpersprache. Auf diese Weise können Verbindungen zu emotionalen und psychischen Themen entdeckt werden. Das Erfahren der eigenen Ressourcen und Fähigkeiten stärkt das Selbstbewusstsein und erhöht Vitalität und Lebensfreude.

Der frei improvisierte Tanz dient dem individuellen Ausdruck, dem Verstehen und Verarbeiten von Gefühlen und Beziehungen. Verborgene innere „Bilder“ von Erfahrungen, Sehnsüchten, Ängsten oder Wünschen können in spielerischer Weise zum Ausdruck gebracht und körperlich erlebt werden. Innere Gefühlsinhalte bekommen eine äußere, sichtbare Form. Der persönliche Bewegungsausdruck wird anschließend im Gespräch analysiert und reflektiert.

Das individuelle Bewegungsrepertoire erweitert sich, was auch eine Erweiterung des psychischen Spielraumes bewirkt. Die eigene Körper- und Selbstwahrnehmung wird gesteigert. Die Tanztherapie arbeitet ressourcenorientiert, indem sie die schöpferischen Kräfte des Menschen aktiviert. „Der innere Schatz“ des Menschen wird sichtbar gemacht, um eine individuelle Lösung für neue Handlungsmöglichkeiten zu finden. Die Tanztherapie hilft bei der Bewältigung von Lebenskrisen, wird in der Behandlung von psychischen Erkrankungen, sowie bei psychosomatischen Leiden  eingesetzt.

Die Tanztherapie kann als Kurzzeit- oder Langzeittherapie durchgeführt werden. Sie eignet sich sowohl zur kurzfristigen Unterstützung bei der Bewältigung von aktuellen Krisen oder speziellen Problemen, als auch zur Begleitung bei längeren und tiefgründigen Prozessen. Die Behandlungsdauer ist in der Regel kürzer als in anderen tiefenpsychologische Verfahren, da das Unbewußte über die nonverbale und körperbetonte, sowie erlebniszentrierte Herangehensweise zusätzlich angesprochen wird. Je nach Indikation wird sie als Einzel- oder Gruppenverfahren angeboten.